Die Künstlerin

Schon als junge Frau fand Nirgül in der Malerei eine Möglichkeit ihre Emotionen auszudrücken. Und obwohl es besonders in den ersten Jahren viele Widrigkeiten zu überwinden galt, gab es für sie kein Zurück. So finanzierte sie mit großem Idealismus den Lebensunterhalt für sich und ihre Tochter durch den Verkauf ihrer Bilder in Fußgängerzonen und auf der Straße.

2000 gelang es ihr mit der Mal-Aktion „Expo-Painting“ im Schaufenster Karstadt Minden auf sich aufmerksam zu machen. Die Aktion Expo-Painting als Teil des regionalen Expo-Projektes Zeitenwende
entstand gemeinsam mit in- und ausländischen Künstlern. Passanten konnten life miterleben wie Nirgül eine Woche lang im Schaufenster auf einer 1,60 x 2,00 m großen Leinwand
arbeitete.

Es folgten verschiedene Ausstellungen im Bereich der Malerei bis sie schließlich

2005 mit der “Rollenden Kunst” begann.
Mit dieser Aktion  wollte Nirgül zum einen auf das Ehrenamt aufmerksam machen. Zum
anderen aber auch den Weg nachzeichnen, der sie als Autodidakt zu der Künstlerin machte, die sie heute ist. Während eines 2 Wochen dauernden Fußmarsches von Minden nach Berlin, malte sie 64 verschiedene Portraits von Menschen, die sich ehrenamtlich (vor allem für
Kinder) einsetzen – und trug diese Portraits auf einer rollenden Staffel vor sich her.
Idealismus gehört für sie genauso zum Ehrenamt wie zum Künstlerdasein. Neue Wege
voller Hindernisse gehen und dabei das Ziel nicht aus den Augen verlieren, nur so kann in der Kunst Neues entstehen. Denn das macht für Nirgül die Kunst erst aus: Neues erschaffen, statt zu kopieren. (siehe auch “Skulpturen”).
Eine zweite Parallele zum Ehrenamt sieht Nirgül in der Einsamkeit. Denn so wie Ehrenamtliche oft vergeblich um Unterstützung bitten, so ist auch der Künstler während seiner
Schaffensperiode auf sich gestellt. Die Umsetzung der Idee, das Verbildlichen der Emotion, die Überwindung z.T. rein technischer Schwierigkeiten bei der Realisierung eines Kunstwerkes… all das überwindet der Künstler allein.

 

2006 folgte die Teilnahme am Istanbul-Marathon, der sie, ebenfalls mit einer Staffelei laufend u.a. über die Bosporus-Brücke führte (als erste Aktionskünstlerin überhaupt). Sie nutzte die öffentliche Aufmerksamkeit zu einer Aktion gegen Kinderpornografie (Schrei der Seelen).

2007 nahm sie am Berlin-Marathon teil, vor sich die Staffelei mit einem Kunstwerk über die Hilfsorganisation “Aktion Mensch”.
2008 organisierte Nirgül mit “Bewegende Momente” ein künstlerisches Rahmenprogramm für das Landesturnfest in Gütersloh und arbeitete zum ersten Mal mit Skulpturen.

2009 stellte sie während der “LangenNachtderKunst” (Gütersloh) ihre Inszenierung
“Erwachen der Szene” vor.

2010 – Adrenalin
Um diesem Wort Ausdruck zu verleihen, stellte Nirgül ein ganzes Team von Künstlern und Technikern zusammen  – jeder ein Spezialist auf seinem Gebiet. Mit großem Interesse wurden die acht Termine angenommen, zu denen die Besucher die Ausstellung in einem weitläufigen Garten erleben konnten.

Eine von Nirgül erschaffene lebensgroße Jesusskulptur wird für ein Jahr vor der Evangelischen Kirche in Isselhorst aufgestellt. Nirguel setzt damit ein Zeichen für Glaubensfreiheit, gegenseitige Achtung und Toleranz – und ein Zeichen gegen Fanatismus.

Nirgül nimmt an der Shanghai Art Fair in China teil und erhält für ihre Skulptur “Franziska” große Anerkennung.

2011 wird die weiterentwickelte Jesusskulptur unter Anteilnahme der Katholischen
Kirche nach Olesno (Polen) gebracht.

2012 beginnt Nirgül mit den Vorbereitungen für die Aktion “Magische Momente im
Botanischen Garten”, die zum 100-jährigen Bestehen des Botanischen Gartens
Gütersloh im September 2012 stattfinden wird.

2014 erfolgt die Ausstellung der Skulptur, “der Zarten”, in Schwerin im Lust Garten.

2018 stellte sie in der Japanischen Metropole im Frühjahr zwei Skulpturen in der Design-Festa-Galerie im Rahmen der Tokioter Fest- und Kunsttage auf. 

Nirgül lädt Künstler aus der Türkei, um mit ihnen die Platzbesetzung in Gütersloh vorzunehmen. Dabei können Besucher ihnen beim Erschaffungsprozess der verschiedenen Kunstwerke zusehen und anschließend werden sie auf der Fläche ausgestellt.

Die Türkei ist das nächste Ziel. Dort arbeitet sie an ihrer Atatürk Kunstaktion im Botanischen Garten von Istanbul.


Die innovative Künstlerin Hanna hatte sie eingeladen, ihre Skulpturen anlässlich ihrer Ausstellung im Kulturhaus in Hanstholm zu präsentieren.


Skulpturen ertasten – Nirgül lädt Sehbehinderte ein

Während ihres Aufenthalts in Dänemark konnte man Nirgül bei der Entstehung ihrer Skulpturen zusehen. 14 Tage lang, vom 24. August bis einschließlich 6. September, konnten Besucher sie am Hanstholmer Kulturhaus bei der Arbeit beobachten, Fragen stellen und natürlich auch die Skulpturen ertasten.

In Worthing Beach erschaffte sie ihre Kunst direkt am Strand.


2019 erschafft Nirgül anlässlich der neuen Feuerwehr in Gütersloh den „Feuerwehrmann“, der vom 18.05. bis zum 25.08. in der Stadthalle Gütersloh ausgestellt wird.


Bei all ihren Aktionen und Kunstwerken ist es Nirgül wichtig, neue Wege aufzuzeigen.
Bloßes Kopieren oder Wiederholungen lehnt sie ab. Diesem Anspruch, Neues zu erschaffen, verdanken wir auch ihre einzigartigen Skulpturen. “Es ist ein langer Weg von der Idee bis zum fertigen Kunstwerk. Denn es gilt die Wunschvorstellung mit der Realität der Materialbeschaffenheit zu vereinen. Aber gerade dieser langwierige Prozess, mit Höhen und Tiefen ist es, wodurch sich ein wirkliches Kunstwerk von einer bloßen Kopie unterscheidet,” erklärt die Künstlerin. Und so gern sie früher eine künstlerische Ausbildung hätte machen wollen, so dankbar ist sie heute, dass sie sich alles selbst erarbeiten musste, somit aber auch ihren ganz individuellen Stil gefunden hat. Die Notwendigkeit ohne Anleitung auf ein Ziel zu zugehen, eröffnet neue Sichtweisen, Denkweisen und schließlich auch neue Arbeitsweisen. 


Die Künstlerin lebt seit 2006 mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Isselhorst.
Ihre Galerie sieht sie als Plattform, um immer wieder auch anderen Künstlern/innen die Möglichkeit zu geben, ihre Werke zu präsentieren.


Magische Orte im Botanischen Garten
Garten-Raumkunst-Lichtskulptur
Konzept: Nirgül
Gruppen (ca. 50 Personen) erleben den BG während eines ca. 1,5-stündigen geführten Rundgangs –
ungewohnt gestaltet und neu “in Szene” gesetzt – zu ungewohnter Uhrzeit: ab 20.15.

Der Rundgang
Die Besucher-Gruppen werden am Eingang Parkstraße von den Begleitern begrüßt und erleben schon dort, in den hohen, mächtigen Eichen, die erste Lichtinstallation. Wir folgen dem Weg bis zur Holzterrasse am Teich und erleben am und im Wasser die ersten Skulpturen von Nirgül. Der Gesamteindruck wird an dieser Stelle mit exklusiv für den BG komponierter Musik unterlegt.
Die Begleiter geben den Besuchern jeweils einige Minuten, um die Kunstwerke und Eindrücke aufnehmen zu können, bevor sie die Gruppe weiterführen. Damit die einzelnen Gruppen sich nicht unnötig gegenseitig beeinflussen oder ineinander vermengen, bekommt jede Gruppe einen zweiten Begleiter, der am Ende der Gruppe geht und dafür sorgt, dass jede Station zügig und komplett wieder verlassen wird.

Die Gruppe wird über die kleine Steinbrücke geführt, um auch aus dieser Perspektive noch mal den
Gesamteindruck des Teicharrangements wahrnehmen zu können. Nach einigen Metern queren wir den Wasserlauf erneut  und gelangen auf den Weg links des Bachlaufes.
Das Palmencafé wird in dunkles Blau getaucht, einige Gebäudeteile verlieren sich in der Dunkelheit,
andere werden dezent betont. Dazu werden ausgewählte Bäume hinter und neben dem Gebäude hervorgehoben. Die Anpflanzungen vor dem Palmencafe werden zart ausgeleuchtet und erschaffen dadurch eine zusätzliche Ebene, sodass sich dem Betrachter das Ganze Bild als eine Art lebendes Gemälde
präsentiert. Auch hier wird mit musikalischer Untermalung gearbeitet.

Die Gruppe wird nun über die Brücke geführt, während sowohl rechts als auch links (im Wasser stehend) zwei Skulpturen von Nirgül auftauchen. Kurz hinter der Brücke wird die Gruppe nach rechts biegen und anschließend wieder nach links auf den Hauptweg. Evtl. werden einige der Bäume, die diesen Weg
säumen in zwei sich abwechselnden Farbtönen ausgeleuchtet, was den Eindruck einer großen Achse
vermittelt, die den Betrachter in den Park hineinzieht. Nach einigen Metern erreichen wir die Bepflanzung links des Weges. Hier werden verschiedene Lichtquellen nur auf die Spitzen der Pflanzen gerichtet –
vermitteln somit den Eindruck einer schwebenden Ebene – zusätzlich getragen von eingespielter Musik, die uns auch noch auf dem weiteren Weg in Richtung Sonnengarten begleitet.

Die metallischen Elemente des Sonnengartens werden überwiegend im dunklen verborgen bleiben,
während sich über dem Mittelpunkt eine Lichtkuppel entfaltet – wiederum untermalt durch neue Musik-Kompositionen, die die einzigartige Atmosphäre dieses Gartens unterstreichen.
Wenn sich die Gruppe anschließend Richtung Duftpavillon bewegt, werden wir noch einmal zurückblicken, um die Wirkung der “Sonnen-Licht-Kuppel” aus einiger Entfernung genießen zu können, bevor diese langsam erlischt.
Zeitgleich werden die Lichter am Duftpavillon langsam und dezent“ erwachen”.
Am Duftpavillon werden die Besucher von aromatischen Blütendüften geleitet, während zwei Tänzer vor dem Pavillon erscheinen. Ihre Darbietung wird eine ruhige, harmonische Stimmung aufgebauen (wieder musikalisch leicht untermalt) und schafft Raum für Gefühle oder Erinnerungen, die jeder Einzelne mit den verschiedenen Pflanzendüften verbindet. Die Gruppe wird langsam um den Pavillon herum geführt.
Der weitere Weg führt uns an der nächsten Abzweigung links und wir sehen auf der großen Rasenfläche zu unserer Rechten eine Schaukel, die “nicht von dieser Welt” ist, sowie zwei Skulpturen (Mutter/Kind) von Nirgül. Die Gruppe folgt dem Weg, bis die Schaukel-Szene fast umrundet wurde und biegt am
Magnolien-Bäumchen nach links ab. Dann gehen wir nach rechts und sofort wieder nach links und nähern uns dem fast verborgenen Wasserlauf, an dessen Endpunkt uns wieder eine Skulptur erwartet.
Wir umrunden den kleinen Teich und biegen wieder links in den Weg ein. Wir setzen unseren Weg fort und in Höhe der vier Holzsäulen werden die Besucher aufgefordert sich umzudrehen und rückwärts weiter zugehen. Hierdurch eröffnet sich eine ganz neue Sichtweise und sensibilisiert die Wahrnehmung der
umgebenden Szenerie.
Große Hintergrundbäume werden silhouettenhaft ausgeleuchtet, wodurch beim Betrachter der Eindruck verschiedener Ebenen entsteht. Dann dreht sich die Gruppe wieder um und biegt rechts ab. Vor uns erscheint eine 2,25m großes, zusätzlich auf einem Podest stehendes männliches Fabelwesen mit einem 3m breiten Flügel.
Auf dem Hauptweg wenden wir uns dann nach links und sofort wieder nach rechts, um zu den drei
Holzpavillons zu gelangen. Während wir am ersten Pavillon von einer Skulptur “Lesende” empfangen
werden, sind die folgenden beiden Pavillons unbesetzt. Sie werden zart ausgeleuchtet und strahlen eine ruhige, fast gemütliche Stimmung aus.  
Nur wenige Schritte weiter wird der wunderschöne alte Baum durch Beleuchtung zum Kunstwerk an sich. Natur zeigen, wie sie wirklch ist – den Blick auf die schon bestehenden Kleinode direkt vor unseren Augen lenken. Im Weitergehen nimmt die Gruppe nur ganz kurz ein leichtes Aufdimmen der “Schaukel-Szene” war – wie eine Erinnerung an Vergangenes – ein flüchtiger Augenblick – nicht mehr, aber auch nicht
weniger.
Wir kehren um, gehen ein Stück zurück, den zweiten Weg links bis zum großen Laubengang.
Hier durchlebt der Besucher beim Durchschreiten des Laubenganges ein wechselndes Farbspiel.
Die Grupppe wird nun zu einer Skulptur unter der hohen Fontäne geleitet. Von hieraus gehen wir
Richtung Palmengarten und nehmen dabei die Fläche neben dem zweiten Laubengang in ihrer ganzen Tiefe war.
Nach der Weite dieses Raumes bietet der Gang durch den Garten hinter dem Palmencafe Gelegenheit den Pflanzen wieder ganz nah zu sein – untermalt nur von dezenten Tönen und harmonischen Klängen.  
Zum Abschluss der Führung ein weiteres Highlight: Der Gang durch den neueröffneten Lavendelgarten – in dem die Skulptur”Lavendeldame”von Nirgül wartet.
Von hieraus verlassen die Besucher das Gelände zurück auf die Parkstraße, die während der gesamten
Veranstaltung für den Autoverkehr gesperrt ist.
(Vorläufiges Konzept. Da die Installation erst im September 2012 stattfindet, können sich noch
Änderungen ergeben.)

Inspiration:
Mit dieser Installation bietet Nirgül dem Betrachter einen neuen Blick auf bekanntes Terrain, lädt ein zu einer Entdeckungsreise nicht nur im 40.000 qm großen Botanischen Garten, sondern auch auf weiteren 10.000 qm angrenzenden Flächen, die sie in ihre Gestaltung miteinbezieht. Inspiriert durch das, was
unsere Vorfahren noch vor 100 Jahren zu sehen glaubten – Fabelwesen, Schutzgestalten, Erscheinungen… – greift sie diese Motive in ihren Skulpturen auf und taucht mit dem Betrachter in eine Fantasiewelt.  
Vorbei an –  nein z.T. auch durch riesige Gemälde, die durch Lichteffekte in der Landschaft entstehen, nimmt sie den Betrachter mit auf eine Reise durch den Wandel der Zeit, die uns schließlich im
Lavendelgarten wieder in der Jetztzeit ankommen läßt.

Die Skulpturen
Die Künstlerin, immer auf der Suche nach neuen Materialien, stellt sich ganz bewusst den damit zusammenhängenden Schwierigkeiten. Nirgüls Skulpturen in ihrer Einzigartigkeit sind das Ergebnis eines langen Schaffensprozesses.
Der menschliche Körper durch und durch aus Edelstahl-Spänen geformt, zusammengehalten von Spezialklebstoff, durchscheinend, sodass sein filigranes “Innenleben” jederzeit sichtbar bleibt. Sowohl die Späne als auch der Kleber sind zunächst formbar, wodurch interessante, dynamische und trotzdem lebensechte Posen modelliert werden können.
Nach Fertigstellung der Figur ergeben sich durch wechselnde farbige Beleuchtungen schier grenzenlose Variationsmöglichkeiten die Skulpturen in Szene zu setzen. Die Lichtdurchlässigkeit des Materials und die reflektierenden Späne lassen wunderschöne Lichtbrechungen erscheinen, deren Wirkung auf den Betrachter nur schwer in Wort und Bild zu fassen sind.
Nirgüls Skulpturen wollen nicht nur betrachtet, sondern auch gefühlt und erleb

a

Galerie Nirgül
Inhaberin: Nirgül Kantar-Dreesbeimdieke
Issselhorster Kirchplatz12
33334 Gütersloh

Tel. 0 52 41 / 9 61 91 55
info@nirguel.de